Alexander van de Loo hat auf der Webseite der Gemeinde Kriftel einen ausführlichen Bericht über eine neue Ausstellung des Kulturkreises Fachwerk veröffentlicht. Inzwischen in der Artikel auch in den Lokalzeitungen erschienen. Hier der Wortlaut:
Künstlervereinigungen haben in Deutschland eine lange Tradition. Im 19. und 20. Jahrhundert gegründet, lehnten sie sich häufig gegen die bestehende Vorherrschaft der staatlichen Akademien auf. Denn die bestimmten, was Kunst zu sein habe. Der 1976 gegründete Kulturkreis Wallauer Fachwerk indes, der in der vergangenen Woche eine Ausstellung im Krifteler Rathaus mit 45 Exponaten von acht Mitgliedern eröffnete, stellt die Förderung der Kreativität in den Vordergrund.
„Der Verein Wallauer Fachwerk will die Kunst fördern und die kreativen Fähigkeiten entwickeln und pflegen. Um diese Ziele zu erreichen, organisiert er kulturelle Veranstaltungen sowie Kunstausstellungen und unterhält Kontakte zu in- und ausländischen Kulturvereinen. Weiterhin zählt das Angebot von Kursen im kreativen Bereich für Kinder und Erwachsene zu den Aufgaben“, erklärte der Vorsitzende Hans-Peter Krecker. Wie sehr das gelungen ist, konnten am Tag der Vernissage über 60 Kunstinteressierte sehen.
Versteigerung für guten Zweck
Krekers Stellvertreterin, Ingrid Franke, die erst im Mai eine Einzelausstellung im Krifteler Rathaus hatte, war diesmal auch als Kuratorin tätig. Sie hatte ausgewählt, wo die Gemälde, Kollagen oder Fotografien in den Fluren hängen. Es wurde nach Gefühl gehängt, so Franke, die diesmal mit fünf ihrer typischen leicht surrealen Landschaften vertreten ist. „Aber alle sind zufrieden“, strahlte sie. Alle Künstler seien mit dem Main-Taunus-Kreis verbunden. Es sei schön, in Kriftel ausstellen zu können.
Bürgermeister Christian Seitz betonte: „Auch ich freue mich über diese Ausstellung hier an diesem Ort.“ Die letzten Tage sei strahlender Sonnenschein gewesen, und nun würden die nächsten Wochen „die Kunstwerke an den Wänden im Rathaus strahlen“. Für ihn als gebürtigen Wallauer sei es immer etwas Besonderes, den Namen Wallau im Rathaus zu lesen. Die Ausstellung sei zwar ohne Motto, vereine aber ganz verschiedene Kunststile und Techniken. Hier gebe es immer etwas zu staunen und zu entdecken. Er dankte auch Anke Heerda und Susanne Vogt, die diese Ausstellung in ihrer gewohnt engagierten Art begleitet und organisier haben.
Musikalisch vielfältig zwischen Walzer und Swing begleitete Yelena Richter aus Kasachstan am Flügel die Vernissage.
Über 175 Mitglieder kann sich der Vorstand des Kunstkreises freuen. Hans-Peter Krecker ist seit 45 Jahren Vorsitzender. Mit historischen Bauten habe die Künstlergruppe nichts zu schaffen, erklärte er: „Wallauer Fachwerk“ sei eine Wortspielerei, gemeint sind Werke im Fach oder Fachgebiet. Die erste Ausstellung organisierte der Kulturkreis 1976 zur Eröffnung der Ländcheshalle.
Aber zurück in die Gegenwart. Kreckers Stellvertreterin, Ingrid Franke, die erst im Mai eine Einzelausstellung im Krifteler Rathaus hatte, war bei der aktuellen Schau auch als Kuratorin tätig. Sie hatte ausgewählt, wo die Gemälde, Kollagen oder Fotografien in den Fluren hängen. Es wurde nach Gefühl gehängt, so Franke, die diesmal mit fünf ihrer leicht surrealen Landschaften vertreten ist. „Aber alle sind zufrieden“, strahlte sie.
Alle Künstler seien mit dem Main-Taunus-Kreis verbunden. Es sei schön, in Kriftel ausstellen zu können. Ganz unterschiedliche Stilrichtungen sind beim Wallauer Fachwerk vertreten – von ganz unterschiedlichen Kunstschaffenden. Da wäre zum Beispiel Angelika Brandt-Herbert, die sehr stoffliche, körperbetonte weibliche Akte im ersten Stock ausstellt. „Genau da, wo sonst die ehemaligen Bürgermeister hängen“, bemerkte Ingrid Franke süffisant. BrandtHerbert fehlten männliche Modelle. Wer Lust habe, könnte sich bei ihr melden…
Von ihrer hypnotischen Perspektive her interessant sind die nach unten weisenden Treppenhäuser in den Fotos von Ingrid Berberich Kopp. Voll im „flow“ sei die Künstlerin Malu Cocco: In einem mehrstufigen Schaffensprozess entstanden mehrschichtige Kollagen, die Fantasieschriften, Linien und Papierabschnitte und -formen vereinen.
Wieder wurde ein Exponat für einen guten Zweck versteigert. „Aber, ein Bild zu stiften, ist keine Voraussetzung, hier auszustellen“, beeilte sich der Bürgermeister mit einem Augenzwinkern hinzuzufügen. Die Fotografie von Hans-Peter Krecker, ein Granatapfel, wurde für 235 Euro ersteigert. „Den habe ich auf dem Obsthof vom bekannten Hofheimer Künstler Hermann Haindl abfotografiert“, so Kreker. Glückliche neue Besitzerin ist Gunhild Kaule (69) aus Hofheim. „Ein schönes Exemplar“, freute sie sich. Es würde zu den bereits vorhandenen 150 Kunstwerken in ihre Bibliothek gehängt.
Über 175 Mitglieder kann sich der Vorstand des Hofheimer Kunstkreises freuen. Hans-Peter Krekel ist seit 45 Jahren Vorsitzender. Mit historischen Bauten habe die Künstlergruppe nichts zu schaffen, erklärte er: „Wallauer Fachwerk“ sei eine Wortspielerei, gemeint sind Werke im Fach oder Fachgebiet. Die erste Ausstellung organisierte der Kulturkreis 1976 zur Eröffnung der Ländcheshalle.
Abwechslung erfreut
Ganz unterschiedliche Stilrichtungen sind heute beim Wallauer Fachwerk vertreten – von ganz unterschiedlichen Kunstschaffenden. Da wäre zum Beispiel Angelika Brandt-Herbert, die sehr stoffliche, körperbetonte weibliche Akte im ersten Stock ausstellt. „Genau da, wo sonst die ehemaligen Bürgermeister hängen“, bemerkte Ingrid Franke süffisant. Brandt-Herbert fehlten männliche Modelle. Wer Lust habe, könnte sich bei ihr melden, meinte sie verschmitzt.
Von ihrer hypnotischen Perspektive her interessant sind die nach unten weisenden Treppenhäuser in den Fotos von Ingrid Berberich Kopp. Voll im „flow“ sei die Künstlerin Malu Cocco: In einem mehrstufigen Schaffensprozess entstanden mehrschichtige Kollagen, die Fantasieschriften, Linien und Papierabschnitte und –formen vereinen. Eine ganz andere Vorgehensweise hat Heyhat Hajo, eine autodidaktische Künstlerin aus Kurdistan. Sie versucht den verzweifelten Kampf zwischen der Schönheit der Natur und globaler Ungerechtigkeit in ihren Werken festzuhalten. Regina Lüneburg malt überwiegend in Acryl, teilweise realistisch mit impressionistischen und expressionistischen Einflüssen. Besonders beeindruckend: ihre nah beieinander gemalten Birkenstämme, die an Motive Max Liebermanns erinnern.
Die Frische und Plastizität der ausgestellten Bilder gefielen Marion (41) und Tochter Veline (19) aus Raunheim. „Wir bevorzugen Natur im Bild“, bestätigten beide, die Farbpalette sei „harmonisch“. Natur ist auch die Welt der Künstlerin Dr. Ariane Tüchelmann – als Gegenwelt zur Wirklichkeit. Ihre vor Chlorophyll strotzenden „Baumimpressionen 1-5“ entstanden im Dürresommer 2022 aus „der Sehnsucht nach Frische, Kühle, Schatten, leuchtend grünen Bäumen und einer Natur, die aus dem Vollen schöpft“, so Laudatorin Franke.
Diese Intensität reizte die chinesischen Kunstliebhaber Qiupu Chen (28) und Jianhao Zhu (27): Die Teespezialisten aus Hofheim haben gerade eine neue Wohnung bezogen. „Wir suchen noch was Schönes an der Wand“, lächelte Qiupu. Gerade die Gemälde des Waldinneren von Tüchelmann passten zur neuen Wohnung. Beiden gefällt das beruhigende Kolorit. „Gut für Auge und Seele“, lautete ihr Resümee.
Alle Kunstwerke sind für 85 bis 500 Euro käuflich zu erwerben.